Erziehungs- und Familienberatung - Fortbildungsreihe 2025

Unverbindliche Vorankündigung:

Die Fortbildungsreihe richtet sich an interessierte Fachkräfte, die über fachliche Kenntnisse in Beratung verfügen und ihre Kompetenzen um den Bereich der Erziehungsberatung und Beratung von Familien erweitern wollen. Dies können Berater*innen aus Erziehungs- und Lebensberatungsstellen, Mitarbeiter*innen der Jugendhilfe und Jugendämter und pädagogische Fachkräfte sein.

Die Module der Fortbildungsreihe spannen einen Bogen vom Beginn einer Erziehungs- und Familienberatung über spezifische Felder der Beratung bis zum aktuellen Stand nach dem neuen SGB VIII. Zwei der fünf Module werden als Online-Seminar durchgeführt. Die Module sind auch einzeln buchbar.


Anmeldungen sind ab Ende Oktober 2024 möglich. Lassen Sie sich gerne in unseren Fortbildungsverteiler aufnehmen, dann erhalten Sie die Ausschreibung und den Link zum Anmeldeformular einen Tag vor dem offiziellen Ausschreibungstermin automatisch per E-Mail. Senden Sie dafür einfach eine E-Mail an fortbildungen@dajeb.de mit dem Betreff “Aufnahme Fortbildungsverteiler“.


Modul 1: Beratung in der Erziehungs- und Familienberatung

27.02.-01.03.2025 in Hannover

Die Anfangssituation in der Erziehungs- und Familienberatung ist ein wichtiger Einstieg in den Beratungsprozess. Anders als im Einzelsetting sind verschiedene Akteure beteiligt, die von Berater*innen in den Blick genommen werden müssen.

In diesem Modul werden die einzelnen Schritte und Vorkenntnisse erarbeitet, damit Berater*innen trittsicher den Weg eines gelingenden Beratungsprozesses strukturieren können. Dabei wird der Rahmen institutioneller Beratung ebenso berücksichtigt wie die problematisch erlebte Ausgangslage, mit der Ratsuchende kommen. Berater*innen bekommen übersichtliche Anamnesemethoden an die Hand, mit denen sie Informationen für eine fundierte Diagnostik sammeln und erste Hypothesen bilden können. Dabei erfassen sie Familienstrukturen, Kommu­nikations-, Rollen- und Beziehungsmuster und nehmen die Perspektive betroffener Kinder ein.

Anschließend entwickeln Berater*innen Ideen für die Settings- und Prozessgestaltung sowie Überlegungen zu Kooperationen oder Verweismöglichkeiten.

Die Beratungsmethoden setzen sich aus verschiedenen Beratungskonzepten zusammen, wie beispielsweise der systemischen, gestalttherapeutischen, klientenzentrierten, tiefenpsychologischen oder verhaltenspsychologischen Beratung.


Modul 2: Kindeswohl, Kinderschutz + Kinderrechte, ressourcenorientiertes Arbeiten

08.05.-10.05.2025 Online-Seminar

Im ersten Teil des Moduls lernen die Teilnehmenden Grundlagen der Erziehungsberatung im Kontext juristischer und psychologischer Aspekte kennen bezogen auf die zentrale Kategorie des Kindeswohls und Kindesschutzes. Eine besondere Rolle spielt dabei das Verhältnis von Kinder- und Elternrechten.

Kriterien einer Kindeswohlgefährdung werden erörtert; dazu gehören Zeichen von Vernachlässigung, körperliche und psychische Gewalt. Angesichts von Risiken für das Kindeswohl, setzen sich die Teilnehmenden mit möglichen Schutzkonzepten und ihren Interventionsmöglich­kei­ten als Berater*innen auseinander.

Im zweiten Teil geht es verstärkt um ressourcenorientierte Beratung auf zwei Ebenen: mit Blick auf die zu beratenden Familien einerseits und auf die Berater*innen selbst im Beratungsprozess andererseits. Basierend auf dem Modell der vier Grundbedürfnisse erwerben sie einen „beraterischen Kompass“ zur Entwicklung guter Lösungsansätze und für eine kooperative Beratungsarbeit.


Modul 3: Elternfragen anhand der Entwicklungsaufgaben der Kinder

03.07.-05.07.2025 in Hannover

Berater*innen werden mit sämtlichen Erzie­hungsfragen über­rascht. In diesem Mo­dul werden je nach Entwicklungsstufe und Alter der Kinder ex­emplarisch beispiel­hafte Themen aufge­griffen. Dadurch erlan­gen Teilnehmende ei­ne Vielzahl von Hand­lungsimpulsen um selbstsicherer und fle­xibler Beratungspro­zesse anzugehen. 

Vom Paar zum Eltern sein: Fragen und The­men in den ersten Le­bensjahren werden im ersten Teil des Mo­duls bearbeitet. Dazu wird ein Einblick in die Interaktionsdiagnostik geboten. Frühkindli­che Regulationsstö­rungen und Interventi­onsmöglichkeiten wer­den erörtert. Auch Ge­schwister sind im Blick. 

Im zweiten Teil geht es um Themen im Schulkindalter. Bera­ter*in­nen finden sich hier in einer Land­schaft vie­ler Akteure wieder. Nicht nur von Kindern wird hier eine Anpas­sungsleistung gefor­dert. Auch Eltern su­chen nach Wegen, um ihre Kinder gut zu un­terstützen.  

Im letzten Teil stehen Herausforderungen des Jugendalters im Zentrum. Von der Er­ziehung geht es hier um die Etablierung ei­ner tragenden Bezie­hung.  

Ein Blumenstrauß an Haltungs- und Hand­lungskonzepten wird hier zusammengestellt.


Modul 4: Trennung, Scheidung, Sorgerecht und Hochstrittigkeit

18.09.-20.09.2025 Online-Seminar

In der Beratung bei Trennungsprozessen brauchen Bera­ter*in­nen gute Kennt­nisse über die gesetz­lichen Regelungen aus BGB, FamFG und SGB VIII. In diesem Modul wird die Bedeu­tung des Sorge- und Umgangs­rechts in die berateri­sche Alltags­praxis übertragen.

Die Problematik einer Trennung in der Fami­lie wird aus den elterli­chen und kindlichen Perspektiven beleuch­tet: Auswirkungen von Verlust- und Tren­nungsängsten auf Sei­ten der Eltern sowie Loyalitätskonflikte und Bindungswünsche auf Seiten der Kinder, die zu Entwicklungs­schwierigkeiten führen können.

Für die Beratung im angeordneten Setting und die Beratung hochstrittiger Eltern setzen sich die Teil­nehmenden mit erfor­derlichen Grundhal­tungen auseinander. Hier braucht es erwei­terte Strategien in der Beratung und eine Ko­operation mit Gericht und Jugendhilfe.

Teil­nehmende lernen Diagnosemöglichkeiten der Elternfunktionalität kennen und anzuwen­den. Methoden zur Stressregulation im Prozess und Selbst­fürsorge für sich ge­ben den Teilnehmen­den ef­fektive Mittel zur Steue­rung des Beratungs­prozesses an die Hand.


Modul 5: Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen stärken - Kinderbeteiligung und Gruppenangebote
Schwerpunkte des Kinder- und Jugendstärkungsgesetz

16.10.-18.10.2025 in Hannover

Die Kinder der von psychischen Erkrankungen betroffenen Eltern sind oft vielfältig belastet und stehen häufig im Schatten der Familie. Im ersten Teil dieses Moduls vergegenwärtigen sich die Teilnehmenden die Komplexität der familiären Situation und die möglichen Hindernisse für eine gelingende Kooperation mit den beteiligten Akteuren. Dabei befassen sie sich mit Bedingungen, die für Kinder zur Bewältigung ihrer Situation hilfreich sind und entwickeln einen Blick für Ressourcen der Familie.

Im zweiten Teil steht die Beteiligung von Kindern im Fokus. Exemplarisch am vorigen Thema orientiert, übertragen die Teilnehmenden diesen gesetzlichen Anspruch auf alltagsrelevante Beratungsprozesse und lernen viele praktische Methoden zur Kinderbeteiligung kennen. Berater*innen können an dieser Stelle die Position der Kinder enorm durch ihr Fingerspitzengefühl und ihre Fachkenntnis stärken.

Im dritten Teil des Moduls wird die Konzipierung und Gestaltung von Gruppenangeboten erarbeitet. Elterntrainings und Gruppen für Kinder mit spezifischen Bedarfen bilden einen wichtigen ergänzenden Bereich der Erziehungs- und Familienberatung. Hier lernen die Teilnehmenden die Bandbreite der Möglichkeiten kennen, befassen sich exemplarisch mit ausgesuchten Trainings und erarbeiten eigene Ideen zur Durchführung.

Ihre Ansprechpartnerin


Karen Schönemann
Dipl.-Soz.-Päd., Ehe-, Partnerschafts-, Familien- und Lebensberaterin (DAJEB)

Tel.: 0176 24932391
E-Mail: schoenemann@dajeb.de